Montag, 3. Februar 2014

Master-Slave-Entkuppler, 2. Generation


Lokdecoder werden immer kleiner, bei Magnetartikeldecodern tut sich nichts. Wer beim Master-Slave-Entkuppler auf das Gleis 24077 verzichten will, der steht vor der Herausforderung, die Abmessungen des Decoders zu vermindern. Geht nicht?


Geht doch.

Man muss allerdings die Platine selbst ätzen. Einen kleinen Decoder kann man aus dem WeichEi oder WeichZwei herleiten. Einige Komponenten, die zu dick auftragen, müssen durch kleinere ersetzt werden. Das sind der Gleichrichter und der Taster. Es schadet auch nicht, den Spannungsregler durch ein kleineres Exemplar zu ersetzen.
Das Ätzen einer Platine zu beschreiben würde den Rahmen dieses Blogs sprengen. Ich verweise stattdessen auf die Homepage des Fablab Erlangen. Wer keine Ätzmaschine hat, kann eine nach der Anleitung von Rainer Lüssi selbst bauen oder das nächste Fablab aufsuchen. Die Ätzvorlage stelle ich gerne zur Verfügung, eine E-Mail genügt.

An Bauteilen habch habe verwendet:
Gleichrichter: Diotec S40
Taster: Mikro-Eingabetaster von www.dudua.de, 4,25mm x 3,5 x 2mm
Spannungsregler: 7805, Gehäuseart SOT-89
Kondensator: Tantal 1µF ersetzt durch Keramik-Vielschichtkondensator1µF, Bauform 0805

Größenvergleich: Platine, Kondensator, Linearregler, Taster und Gleichrichter

Schwachpunkt dieser Lösung ist der Gleichrichter. Der  ist nur auf 0,8A Dauerstrom ausgerichtet. Bei Dauerbetrieb würde er überhitzen, aber die Einschaltzeit beträgt zum Glück nur 500ms. Das ist der Standard und sollte beibehalten werden. In Zukunft gedenke ich übrigens, den auf 2A ausgelegten CDBHM240L-HF zu verwenden. Obwohl der Gleichrichter nur auf 0,8 A Dauerstrom ausgelegt ist, hat er sich im Dauerbetrieb bewährt.

Wenn der Decoder fertig ist, sollte er noch vor dem Einbau getestet werden, beispielsweise mit Lämpchen.

Testbeschaltung des Decoders

Mit einer Fläche von 31 mm x 16 mm passt der Decoder ganz kommod ins Gleis. Allerdings steht nur eine Höhe von 2,5 mm zur Verfügung. Die Platine selbst ist 0,5 mm dick, damit wird auch diese Beschränkung gerade noch eingehalten. Die zwei Kunststoffführungen (Kreise) mussten mit dem Seitenschneider gekürzt werden. Später erhielt die Platine noch eine Einkerbung, damit sie nicht in den Weg des Entkupplungsbügels gerät.

Die markierten Kunststoffteile müssen gekürzt werden.

Anders als der Standard-WeichEi verfügt dieser Decoder über eine zweite Einspeisung. Doch hier greife ich voraus. Ich habe mir das Ziel gesetzt, alle Elemente des C-Gleises so umzubauen, dass sie als Kontaktgleis benutzbar sind. Diesem Thema habe ich eigene Artikel gewidmet. Vorerst sei nur gesagt, dass die Masseverbindungen (Kreis) zwischen den beiden Schienen an den Gleisenden mit dem Seitenschneider getrennt wurden. Unabhängig davon, welche von ihnen auf Massepotential liegt und welche der Rückmeldung dient, wird der Decoder stets aus dem Gleis versorgt.

Trennung der Masseverbindungen für Kontaktstrecken

Der Decoder muss mit linker Schiene, rechter Schiene und Mittelleiter verbunden werden. Eine Zuleitung verlegte ich aus Platzgründen auf die Unterseite. Jetzt ist die Gelegenheit für eine letzte Passprobe. Vor allem muss darauf geachtet werden, dass der Entkupplungsbügel die Platine unter keinen Umständen berührt. Er hat viel Spiel in Längsrichtung.

Aussparung (roter Kreis), um Berührung mit
dem Entkupplungsbügel (grüner Kreis) zu verhindern

Weil nur eine kleine Klebefläche zur Verfügung steht, dient eine Zuleitung auch als Halterung. Verwendet wurde ein Drahtrest von einem bedrahteten Widerstand. Er stellt die Verbindung zur zweiten Schiene her und sichert die Platine schon, während der Kleber noch aushärtet.

Drahtverbindungen des Decoders mit dem Gleis

In dieser Lage wird der Decoder eingeklebt und gelötet:

Der Decoder im eingebauten Zustand

Die Antriebseinheit muss natürlich noch neu verdrahtet werden. Das Anschlussschema ist bereits von der 1. Generation bekannt. Die Verbindung zwischen Thermosicherung und rechter Buchse wird entfernt, ein neuer blauer Draht mit der Sicherung verbunden und alle drei Drähte werden wie gezeigt weitergeführt. 

Antriebseinheit mit modifizierter Verdrahtung

Das Verlöten mit dem Decoder gestaltet sich aufgrund der beengten Platzverhältnisse etwas schwierig. Doch der Aufwand lohnt sich. Alle elektrischen Komponenten konnten in ein einzelnes Gleisstück integriert werden. Wer dieses nachbauen will, der kann von mir eine Ätzvorlage und Hinweise zu den verwendeten Bauelementen erhalten. Ich habe allerdings im Forum von Sven Brandt eine verkleinerte Variante des WeichEi angeregt und hoffe, dass das Selberätzen in Zukunft unnötig sein wird.

Kompakter Master-Entkuppler mit Slave

Vor der Inbetriebnahme sollte man sich natürlich noch die Vorsichtsmaßnahmen beim Master-Slave-Entkuppler durchlesen.






2 Kommentare:

  1. Es wäre schön, wenn es die verkleinerte Variante bald gäbe. Meine Kompetenzen sind hier ausgereizt. Oder gibt es sie schon gar???

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    1. Bislang leider nicht. Meinem Vorschlag im Forum von digital-bahn.de hat sich niemand angeschlossen. Siehe hier:

      http://www.digital-bahn.de/forum/viewtopic.php?f=10&t=837

      Technisch machbar wäre es, aber eine professionelle Platinenfertigung lohnt sich erst ab hohen Stückzahlen.

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