Montag, 17. Februar 2014

Beleuchteter Prellbock, Teil 2


Nachdem letzte Woche die einfache Variante des Prellbocks fürs M-Gleis vorgestellt wurde, folgt heute die etwas aufwendigere Variante fürs C-Gleis.



Die Schaltung


Die ursprüngliche Schaltung bestand aus zwei antiparallelen LEDs mit Vorwiderstand. Sie bietet keinen Schutz vor Flackern, das immer auftritt, wenn man mit dem mfx-Digitalprotokoll fährt oder wenn man Magnetartikel aus dem gleichen Stromkreis speist.

Als Flackerschutz braucht man einen Kondensator, doch der funktioniert nur an Gleichspannung. Also ist auch ein Gleichrichter nötig. Zugleich entfällt eine der LEDs, weil keine negative Halbwelle mehr auftritt. Kurze Stromunterbrechungen werden damit schon zuverlässig überbrückt, doch je länger die Störung andauert, desto niedriger wird die Kondensatorspannung. In diesem Fall hilft die unten gezeigte Schaltung. Sie hält den Strom durch die LED konstant, bis der Kondensator fast leer ist.

Schaltplan der LED mit Konstantstromquelle

Diese Schaltung wirkt hier ein wenig aufwendig, sie ist jedoch als Wagenbeleuchtung äußerst praktisch. Ich habe ihr einen eigenen Artikel gewidmet.

Für die Gleichrichterdioden D3 bis D6 kann man einen integrierten Brückengleichrichter verwenden. Der Kondensator muss auf mindestens 25V ausgelegt sein und darf nicht verpolt werden, da er sonst zerstört wird. Als Transistor nimmt man einen Allerweltstyp wie BC337 oder BC818. Um die Helligkeit anzupassen, kann man R2 variieren. Je kleiner R2, desto größer der Strom durch die LED.

Die Stromzufuhr


Den Prellböcken des C-Gleises fehlt der Mittelleiterkontakt und teils auch der Massekontakt. Ich setze also den Prellbock auf ein Gleis 24077 und schließe es mit einem Endstück 24001 ab. Damit entfällt auch der unsinnige Schotterhügel am Gleisende, der sonst unnötig Platz kostet. Unter dem Gleis stehen nun die üblichen Kontaktlaschen zur Verfügung.

Das neue Prellbockgleis von unten, hier bereits mit Beleuchtung

Wer den Schotterhügel behalten will, kann natürlich auch die Beleuchtung am nächsten Gleisstück anschließen. Die Flachsteckhülsen des C-Gleises gibt's bei Conrad unter der Artikelnummer 735655.

Die Laterne


Ein Steg, der mit der Laternenfront bündig abschließt, ist mit Tonpapier nicht überzeugend zu machen. Also nehme ich ein Stück vom Anschlussdraht einer Diode, lackierte ihn schwarz und klebe ihn mit Weißleim ein. Dann kommt noch eine Schicht schwarzer Acrylfarbe drauf, um den Weißleim zu kaschieren.

Laternengehäuse unbearbeitet (rechts) und fertig (links)

Das Papier wird gefaltet und ohne Kleber eingesetzt. Zur Fixierung reicht der Weißleim, mit dem ich die ungenutzten Lichtöffnungen verschließe. Lackiert wird dann wie gehabt. Erst danach kommt die LED an die Reihe.

LEDs dürfen nicht verpolt werden, sie gehen sonst kaputt. Um die beiden Anschlüsse auseinanderzuhalten, kommt an die Anode ein dicker Draht, an die Kathode ein dünner. Wie schon gesagt, die Anode ist mit einem grünen Punkt oder der breiten Seite eines Dreiecks auf der Rückseite markiert. Es gibt auch abweichende Kennzeichnungen, da sollte man dann das Datenblatt der Diode zu Rate ziehen.

Die LED muss hier sorgfältig zentriert werden, damit der Lichtaustritt später gleichmäßig ist. Zum Einkleben wird mal wieder Weißleim verwendet, auch für das Stück Tonpapier, das die Laterne nach unten abschließt. Der ganze Aufwand wäre umsonst, wenn die schwarze Acrylfarbe angelöst würde.

Der Prellbock


Als Ausgangsmaterial dient ein Prellbock 24977. Die K-Gleis-Variante 7391 lässt sich auch verwenden. Beide sehen noch sehr spielzeughaft aus, was vor allem am Plastikglanz liegt. Auch sind Prellböcke mit Puffern heute ein seltener Anblick. Eine einfache Holzbohle mit Verwitterungsspuren wirkt dagegen realistischer.

Also wird der Prellbock erstmal von seinem Gleisstück entfernt. Die Puffer lassen sich mit dem Elektronik-Seitenschneider leicht entfernen, danach kann die Pufferbohle als Ganzes abgenommen werden. Ebenso wird das Gewinde gekürzt, das senkrecht nach unten ragt. Der Prellbock soll fortan geklebt und nicht verschraubt werden.

Zerlegter Prellbock mit entfernten Puffern

Als Pufferbohle dient ein Stück Balsaholz mit den Abmessungen 30mm x 5mm x 2mm. Zunächst erhält es einen hellgrauen Anstrich mit Arcylfarbe. Der Rest des Prellbocks hingegen wird zuerst mit Acrylfarben bemalt, da Wasserfarben nicht darauf haften. Der zweite Anstrich kann mit Wasserfarben erfolgen, da diese von Natur aus matt und damit vorbildnah wirken. Der Farbton ist eine Mischung aus etwa einem Teil braun und drei Teilen schwarz.

Die neue Pufferbohle, noch untgealtert

Die braune Wasserfarbenmischung ist auch geeignet, der Pufferbohle den letzten Schliff zu geben. Dazu muss der Pinsel fast trocken sein und darf das Holz wirklich nur mit den äußersten Spitzen berühren. So entstehen ganz feine Streifen, und man meint, der graue Lack sei im Laufe der Jahre rissig geworden und abgeblättert.

Der fertige Prellbock

Zuletzt werden alle Komponenten miteinander verklebt. Für die Anschlussdrähte der Laterne muss kein Loch gebohrt werden, da zwischen der vorletzten und der vorvorletzten Schwelle genug Platz ist, sie unters Gleis zu führen. Im Betrieb muss beachtet werden, dass Fahrzeuge mit Relexkupplung zunächst mit ihrem Kupplungshaken an die Pufferbohle anstoßen. Die Universalkupplung von Roco hingegen gleitet, genau wie die Kurzkupplung von Märklin, unter der Bohle hindurch.

Die Universalkupplung gleitet unter der Pufferbohle hindurch.






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