Montag, 10. Februar 2014

Beleuchteter Prellbock, Teil 1

Wer seine Weichen des C-Gleises mit Laternen ausrüstet, der wird viele Laternenkörper übrig haben. Der Nachrüstsatz 74470 reicht nur für zwei Weichen, enthält aber vier Laternenkörper. Hier zeige ich, wie man aus einem solchen eine Prellbocklaterne baut und diese anschließt.


Die Elektrik


Zwei warmweiße LEDs werden nach dem Vorbild der Weichenlaternen antiparallel geschaltet. So können sie direkt mit Wechselstrom betrieben werden. Aber das Aneinanderlöten ist nicht ganz einfach. Am besten, man benutzt Klebeband, um sie zu fixieren. In der Regel ist die Anode auf der Rückseite mit einem grünen Punkt oder der breiten Seite eines grünen Dreiecks markiert. Die beiden Markierungen müssen hier in entgegengesetzte Richtungen zeigen.

Zum leichteren Verlöten mit Klebeband fixierte LEDs

Das Klebeband kann schmelzen, wenn man ihm mit dem Lötkolben zu nahe kommt. Also die Löttemperatur niedrig einstellen, eine Bleistiftlötspitze wählen und sorgfältig vorgehen! Erst werden die Lötpads der LEDs vorverzinnt, dann der Kupferlackdraht. Das Vorverzinnen bewirkt nicht nur, dass das eigentliche Anlöten schneller und einfacher geht, sondern es entfernt auch die Lackschicht des Drahtes.

Antiparallele LEDs mit Anschlussdrähten

Die Laterne


Nun können wir uns dem Laternengehäuse zuwenden. Damit wir später nicht auf die blanke LED schauen müssen, wird die Laterne von innen mit Papier ausgekleidet. Nötig ist ein Streifen von 10mm x 3mm. Der muss passend gefaltet werden. Mit etwas Glück findet sich in der Bastelkiste ein Vierkantprofil mit passenden Abmessungen, hier z.B. 3mm x 1,5mm. Um dieses wird der Streifen gewickelt.

Damit in der Laterne später korrekt das Zeichen Sh0 erscheint, muss in den kreisförigen Ausschnitt ein schwarzer Balken eingefügt werden. Dazu dient ein schmaler Streifen aus Tonpapier, der außerhalb der Laterne mit Sekundenkleber aufgeklebt wird. Erst wenn dieser Kleber trocken ist, wird das Papier zusammen mit den LEDs eingeklebt.

Danach kann schonmal getestet werden, ob die Laterne korrekt leuchtet. Der Vorwiderstand hat 47kΩ, und wer ihn vergisst, kann gleich mit zwei neuen LEDs von vorne beginnen.

Test der Laterne an einem Märklintrafo

Von all den Lichtaustrittsöffnungen wird nur die vordere gebraucht und die anderen werden verschlossen. Es wäre zu einfach, wenn man sie mit schwarzer Acrylfarbe übermalen könnte. Acrylfarbe und Sekundenkleber sind eine ungünstige Kombination, weil eines das andere anlöst. Also werden die Öffnungen erstmal mit Weißleim gefüllt. Wenn dieser trocken ist, kann gleich eine zweite Schicht aufgebracht werden. Aber nicht zuviel, denn das wäre später nur schwer zu entfernen.

Ungenutzte, mit Weißleim verfüllte Lichtaustrittsöffnung

Auch an der Unterseite müssen Lichtaustritte verhindert werden. Ein Stück schwarzes Tonpapier von 3mm x 4mm reicht dazu. Auch hier wird mit Weißleim geklebt. Danach sollte der Lichtaustritt nochmal geprüft werden. Schließlich wird die Laterne von außen mit schwarzer Acrylfarbe lackiert. Nun kann sie mit Sekundenkleber auf die Pufferbohle geklebt werden.

Die Drähte führt man beim M-Gleis einfach durch eine Öffnung im Gleisbett, die exakt dafür vorhanden ist. Wie man hier sieht, habe ich sie mit einem Stück Schrumpfschlauch ausgekleidet. Das ist eine Vorsichtsmaßnahme, um Kurzschlüssen mit dem Gleisbett vorzubeugen. Ein wenig schwarze Acrylfarbe nimmt den Drähten dann auch noch ihren Kupferglanz, so dass sie nicht mehr auffallen.

Drahtführung an der Rückseite des Prellbocks

An der Unterseite wird ein Draht direkt mit dem Gleisbett verlötet. Hier ist eine Löttemperatur von etwa 400°C nötig. Eine breite Spitze erleichtert die Arbeit. Der zweite Draht wird wieder mit einem Widerstand von 47kΩ versehen. Wer analog fährt, verbindet ihn nun mit dem gelben Anschluss des Trafos, wer digital fährt, lötet ihn direkt an die Kontaktzunge des Mittelleiters. Hier muss man schnell sein, denn die Kontaktzunge sitzt auf einem Plastikklotz, der sich unter der Hitze sonst verformt. Man beachte auch hier den Schrumpfschlauch.

Verdrahtung an der Unterseite

Nun ist der Prellbock fertig und kann jederzeit eingesetzt werden. Dennoch ist er noch nicht perfekt. Wer das mfx-Protokoll nutzt, wird ein leichtes Flackern der Laterne bemerken. Auch die Lackierung der Pufferbohle mit ihrem roten Streifen ist nun nicht mehr vorbildgetreu. Und was muss man eigentlich beim C-Gleis beachten? All dies werde ich nächste Woche anhand eines zweiten Exemplars erläutern.

Der fertige Prellbock

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