Lange haben wir darauf gewartet, dass Märklin endlich den schlanken Weichen des C-Gleises eine passende Kreuzungsweiche zur Seite stellt. Alle paar Jahre gibt es Gerüchte, sie werde endlich erscheinen, auch derzeit. Ich habe mich entschlossen, nicht mehr zu warten, sondern die Sache selbst in die Hand zu nehmen.
Ein Prototyp existiert bereits und zeigt die Machbarkeit des Projekts. Doch er ist noch in mehrerlei Hinsicht unvollendet. Bei seinem Zusammenbau habe ich einige Fehler gemacht, und viele Details nachträglich verändert. Ich werde nun kein Flickwerk vorstellen, sondern ein zweites, verbessertes Exemplar von Grund auf neu bauen.
Lastenheft
Natürlich soll meine DKW anderen Produkten, sei es den Einzelstücken Weichen-Walters oder der DKW von Märklin, wenn sie denn eines fernen Tages doch erscheint, in nichts nachstehen. Die Ansprüche an meine Arbeit sind:
- Betriebssicherheit: Das Ziel ist nicht erreicht, falls irgendein Dreileiterfahrzeug auf der DKW Probleme bereitet. Ich werde sie mit meinem gesamten Fuhrpark testen. Lediglich Fahrzeuge mit falschem Spurkranzinnenmaß sind ausgenommen.
- Teppichbahn-Tauglichkeit: Die DKW bildet eine Einheit, die als Ganzes überall frei ein- und ausgebaut werden kann. Eine feste Installation darf nicht vorausgesetzt werden. Damit erübrigen sich auch Teile, die unter einer Anlagenplatte montiert werden müssten.
- Optik: Die DKW muss sich optisch ins C-Gleis ähnlich einem Großserienprodukt einfügen. Alle Komponenten sind im Gleisbett unterzubringen. Ausbeulungen, sichtbare Antriebskästen und dergleichen sind zu vermeiden.
- Polarisierung: Dass Polarisierung nötig ist, kann ich hier vorwegnehmen. Es muss ein Kurzschlussschutz vorhanden sein, damit bei einer Falschfahrt nicht die Anlage lahmgelegt wird.
- Decoder: Die DKW ist mit einem Decoder (Protokoll: MM) versehen, der übers Gleis versorgt wird. Eine DCC-Variante muss möglich sein.
- Abmessungen: Das vorhandene Gleisraster ist einzuhalten. Die DKW muss sich ohne weitere Maßnahmen in Weichenstraßen einfügen lassen. Auch mehrere DKWs nebeneinander müssen mit dem Standard-Gleisabstand von 64,3 mm möglich sein.
- Laterne: Eine voll funktionsfähige Laterne ist nötig.
- Gleisbesetztmeldung: Die beiden Außenschienen müssen elektrisch voneinander getrennt sein, so dass sich die DKW in eine Kontaktstrecke (z.B. vor Bahnübergängen) einfügen lässt.
- Nachahmbarkeit: Der Nachbau muss ohne Spezialkenntnisse möglich sein. Er darf allerdings besondere Ausrüstung erfordern, z.B. Lasercutter, Fräse, Arduino etc.
Die zweitgrößte Auszeichnung für mich wird es, wenn andere sich an den Nachbau wagen. Die größte, wenn sie dabei Erfolg haben. Keine Sorge, ich werde jeden Arbeitsschritt dokumentieren. Auch werde ich alle benötigten Dateien (Programme, Ätzvorlagen etc.) zur Verfügung stellen.
Materialien
Einige Dinge kann ich beim besten Willen nicht selbst herstellen - und das brauche ich auch nicht, es gibt sie in Großserie. Das eine ist eine schlanke Kreuzung 24740 von Märklin. Sie stellt die Gleisverbinder, Mittelleiter und zwei Herzstücke zur Verfügung. Ihr Mittelteil muss jedoch ersetzt werden. Eingefügt wird dafür der Mittelteil einer DKW SL-190 von Peco.
Oben: DKW Sl-190 von Peco. Unten: Kreuzung 24740 von Märklin |
Ein gutes Sperrholz aus dem Modellflugzeugbau ersetzt viele Kunststoffteile. 2mm Querschnitt ist für tragende Elemente da, 1mm für Kleinteile. Die Elektronik kommt auf eine Platine von 0,5mm Stärke.
Von unten nach oben: Sperrholz 2mm, Sperrholz 1mm, Platine 0,5mm |
Als Antriebe dienen Microservos von Weichen-Walter. Noch ist nicht entschieden, welche Elektronik ich verwenden werde. Voraussichtlich werden PICs von Sven Brandt verwendet, wie sie in seinen WeichEi und SandEi eingesetzt werden. Auch eine Kombination aus PIC und Arduino ist denkbar. Ich werde aus Platzgründen keine Decoder komplett übernehmen.
Microservo und zwei PICs, wie sie für den WeichEi eingesetzt werden |
Spätere Einträge werden detailliertere Stücklisten enthalten. Das bezieht sich insbesondere auf elektronische Kleinteile.
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Guten Tag
AntwortenLöschenein herzliches Dankeschön für die Bauanleitung. Warum haben Sie keine K-DKW verwendet sondern PECO. Danke für die Antwort.
Vil Gfreuts, Jean-Luc Perrin