Montag, 18. August 2014

Schlanke DKW fürs C-Gleis: Bearbeitung der Gleisstücke


Wie angekündigt, geht es heute darum, den Mittelteil der Peco-DKW in die Kreuzung von Märklin einzufügen. Dabei wird bereits die Polarisierung vorbereitet.



Nach diesem Arbeitsschritt sind erste Versuche mit rollendem Material möglich. Die Polarisierung und die Antriebe werden nächste Woche vorgestellt.

Materialien

  • Kreuzung 24740 von Märklin
  • DKW SL-190 von Peco
  • Sperrholz, 2mm
  • Balsaholz, 2mm
  • schwarze Wasserfarbe
  • Klebstoff (Uhu strong&safe)
  • Lötwasser 
  • Aceton

Werkzeug

  • Laubsäge
  • Lasercutter
  • Schlüsselfeile
  • Sandpapier
  • Präzisionsbohrmaschine und/oder Handbohrer
  • Teppichmesser
  • Schlitzschraubenzieher
  • Elektronik-Seitenschneider
  • Trennscheibe
  • Lötkolben

Bearbeitung der Kreuzung


Um den Mittelteil der Kreuzung zu entfernen, setzt man mit der Laubsäge zwei Schnitte unmittelbar vor den Radlenkern. Die Mittelleiter müssen dabei erhalten bleiben. Um den Bereich zwischen den Mittelleitern zu erreichen, macht man eine Öffnung mit der Bohrmaschine oder Trennscheibe. Danach kann auch hier die Säge angesetzt werden.

Die Pukos sind mit Widerhaken versehen. Daher lässt sich der Mittelteil nicht ohne Gewalt herauslösen. Ich entschied mich, ihn einfach zu zerbrechen. Wichtig ist, dass die Mittelleiter nicht verbogen werden. Die übrigen Schienen und Herzstücke wandern in die Restekiste. Sie werden nicht mehr gebraucht.

Die Flügelschienen der verbleibenden Herzstücke sind nun eventuell lose. Sie werden später mit Kleber fixiert, jetzt ist es aber noch zu früh dafür.

Der Mittelteil der Krezung wird entfernt, die Mittelleiter bleiben

Um Gleisbesetztmeldung zu ermöglichen, wird an jedem Gleisende die Masseverbindung (Kreise) durchtrennt. Dann werden linke und rechte Schiene mit kurzen Drähten verbunden. Das Prinzip ist vom Umbau der Kreuzung zum Kontaktgleis bekannt. Und wer die DKW auch im Zweileitersystem nutzen will, geht genau so vor.

Die Masseverbindungen werden getrennt,
rechte und linke Schienen werden untereinander verbunden

Die Enden der äußeren Schienen müssen später verlötet werden. Sie werden daher verzinnt. Ausnahmsweise kann hier Lötwasser verwendet werden, denn so muss die Lötstelle weniger stark erwärmt werden und die umliegenden Kunststoffteile werden weniger in Mitleidenschaft gezogen. Nach dem Verzinnen muss das Lötwasser aber gründlich abgespült werden, um Korrosion zu verhindern.

Vorverzinnter Schienenstoß

Zuletzt müssen acht Pukos (Kreise) entfernt werden, die später im Weg wären. Die Trennscheibe ist dabei sehr nützlich. Die mittleren zehn Pukos werden noch gebraucht und dürfen nicht entfernt werden.

An den markierten Stellen wurden Pukos entfernt.

Jetzt sollten noch die Schnittkanten an Gleisbett und Mittelleiter geprüft und bei Bedarf entgratet werden, dann ist die Kreuzung fertig bearbeitet.

Bearbeitung der DKW


Für die meisten Arbeitsschritte ist es nun nützlich, die DKW in einen Schraubstock einzuspannen. Man legt sie zwischen zwei Sperrholzstücke, die den Druck gleichmäßig verteilen, und zieht den Schraubstock keinesfalls zu fest an.

Wieder einmal werden mit der Laubsäge zwei Schnitte unmittelbar vor den Radlenkern gesetzt. Die beiden Endstücke kommen in die Restekiste.

Zerteilte Pceo-DKW. Nur der Mittelteil wird gebraucht.

Für die Polarisierung sind zahlreiche Schnitte notwendig. Ich greife nun mit einem Bild der zusammengebauten DKW vorweg, um sie zu erläutern. Die  Außenleiter (grün, blau) führen stets das gleiche Potential. Vier Abschnitte (orange) müssen polarisiert werden. In den Herzstücken liegen insgesamt acht stromlose Abschnitte (rosa), die in die Polarisierung einzubeziehen zu aufwendig wäre.

Schema der Polarisierung

Als erstes sind im Mittelteil zwei Schnitte (Kreise) durch die innersten Schienen nötig. Nur das Schienenprofil muss durchtrennt werden, tiefer sollte man in das Herzstück nicht eindringen.

Trennschnitte in den mittleren Herzstücken

An der Unterseite werden die innersten Schienen durch zwei Drähte mit den äußeren verbunden. Mit einem feinen Schraubenzieher löst man sie und mit dem Seitenschneider zwickt man sie ab.

Die markierte Verbindung muss getrennt werden.

Auch der Stellmechanismus muss nun weichen. Die Abdeckung, Stellfeder und die äußere Doppelschwelle werden entfernt.

Stellmechanismus mit entfernter Abdeckung

Jetzt wird es kompliziert: Die Herzstückspitzen und inneren Zungen müssen isoliert werden. Man zieht die beiden Schienen ab (roter Kasten), sägt mit der Laubsäge das Kontaktblech zwischen den Zungen (grün) durch, schneidet die Herzstückspitzen von der Schiene und klebt sie ein, so dass ein Spalt (türkis) entsteht. Es muss präzise gearbeitet werden, denn sonst werden die Fahrzeuge hier später holpern.

Vorbereitung der Polarisierung

Nun zur Stromzufuhr: An der Außenseite der entnommenen Schiene wird ein Draht angebracht. Die Lötstelle darf nicht über einem Kleineisen sitzen, denn sonst lässt sich die Schiene später nicht mehr einsetzen.
Die inneren Zungen bekommen ihren eigenen Anschlussdraht, der von unten angelötet wird. Hier muss man sparsam mit dem Lötzinn umgehen, denn sonst lötet man das Gelenk fest.
Diese Arbeitsschritte sind nun für jedes Viertel der DKW zu wiederholen.

Zwei von acht Anschlussdrähten zur Polarisierung

Danach klebt man die Schienen wieder ein. Sie müssen ganz in die Kleineisen geschoben und während des Trocknens fixiert werden, da nun die Kleineisen der Innenseite fehlen. Zuletzt kürzt man noch die Stellschwellen, wie im Bild gezeigt.

An der Stellschwelle werden die Fortsätze für den Handbetrieb entfernt.

Der Mittelteil ist nun fertig bearbeitet.

Hölzerne Gleisbettung


Der Unterbau aus Holz stabilisiert die Kreuzungsweiche, bestimmt die Position der Laterne und bietet Halt für das Schotterbett. Nachdem die Klebestelle gereinigt wurde, werden zwei Längsteile eingefügt und sowohl mit dem Gleisbett als auch dem Mittelleiter verklebt. Man beachte, dass Aussparungen für die Laterne und die Verkabelung vorhanden sind. Die Schneidvorlagen gibt es auf Anfrage bei mir.

Holzplatten zur Versteifung der DKW und als Halt füs Schotterbett

Danach wird die zweite Lage eingefügt. Sie steht an den Rändern etwas über und ermöglicht so ein Schotterbett, das sich nach unten verbreitert. An der Laterne müssen beide Teile natürlich exakt übereinander stehen.
Auch für den Bereich zwischen den Mittelleitern gibt es ein Füllstück, das aber noch Platz für die später anzubringenden Stelldrähte lässt.

Holzelemente zur Vervollständigung des Gleisbetts

Um die entfernte Schwelle des Peco-Mittelteils zu ersetzen, wird von oben eine gelaserte Schwelle eingesetzt. Sie stellt mit ihren Haken den richtigen Abstand zwischen den Außenschienen sicher. An der Unterseite hat sie eine Führung für den Stelldraht.

Zusätzliche Schwelle, um die Außenschienen zu fixieren

Jetzt, da sich die Mittelleiter nicht mehr verbiegen können, werden die Widerhaken der Pukos abgefeilt. Diesen Schritt kann entfallen, doch dann müssen in der Mitte einige Schwellen entfernt werden, was die Optik doch etwas stört.

Bearbeitete Pukos ohne Widerhaken

Mit Feile, Bohrer und Messer werden nun die Schwellen mit Aussparungen für die Schwellen versehen. In meinem Fall gerieten die Bohrlöcher sehr unschön, da mir nur ein zu grober Bohrer zur Verfügung stand. Wer einen Handbohrer besitzt, sollte es damit versuchen.

Bohrungen in den Schwellen schaffen Platz für die Pukos.

Alle verbleibenden Aussparungen zwischen den Mittelleiter werden, so sie nicht dem Stelldraht im Weg wären, mit Balsaholz verfüllt. Danach werden die Holzteile mit Wasserfarbe schwarz eingefärbt. Man nimmt viel Farbe und wenig Wasser, damit sich das Holz nicht verzieht.

DKW mit eingefärbten Holzteilen

Nun kann endlich der Mittelteil eingesetzt werden. Unter den Schwellen wird er verklebt, die Außenschienen werden verlötet (orange). Die Flügelschienen des Herzstücks hingegen müssen isoliert bleiben. Sie sitzen noch locker, da sie nur noch von drei Kleineisen gehalten werden. Wenn man sie festklebt, schiebt man einen Streifen Papier in die Trennstelle (türkis), so dass diese nicht überbrückt wird.

Lötverbindung (gelb) und Trennstelle (türkis) zwischen Märklin- und Peco-Teil

Nun können die ersten Versuche mit rollendem Material beginnen.

Fahrversuche


Da die Polarisierung noch nicht eingebaut ist, beschränkten sich die Versuche auf von Hand geschobene Wagen. Die geraden Stränge werden ohne Probleme passiert, falls das Spurkranzinnenmaß stimmt. Wenn es zu gering ist, gibt es Probleme in den Herzstücken.
Bei Bogenfahrt holperten zunächst mehrere Fahrzeuge. Der Grund ist, dass sie mit der Innenseite der Spurkränze an der Zunge (Kreis) entlangschrammen und an der Kante aufklettern.

An der markierten Stelle können Wagen aufklettern.

Ein Tropfen Lötzinn löst das Problem. Wenn nötig, wird er noch mit dem Teppichmesser geglättet.

Verbesserte Zunge, an der kein Wagen mehr aufklettert

Damit schließe ich für diese Woche. Weiter geht es nächsten Montag mit den Antrieben und der Polarisierung.

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Teil 1: Konzept, Lastenheft
Teil 3: Servos, Relais
Teil 4: Einschottern, Fahrversuch
Teil 5: Fertigstellung

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