Montag, 14. Juli 2014

Hölzerne Fischbauchträgerbrücke

Der Fischbauchträger ist eine Konstruktion, die man bei alten Eisenbahnbrücken häufig antrifft. Die Fahrbahn stützt sich auf einen stählernen Bogen, der alle senkrechten Kräfte an die Widerlager weitergibt. Kräfte in Längsrichtung werden vom Fahrbahnträger aufgenommen. Die Konstruktion ist in sich sehr stabil, da alle Elemente nur auf Zug oder Druck, nicht aber auf Biegung belastet werden.


Auf der Wutachtalbahn sieht man ihn beim Biesenbach- und Wutachviadukt, auf der Strecke Lenzkirch-Bonndorf ist noch das Löffelschmiede-Viadukt erhalten, und auf der Südostbahn gibt es das Sitterviadukt, mit einer Spannweite von 120 m nicht eben klein geraten. So ein Viadukt sollte auch auf der Teppichbahn nicht fehlen.


Aufbau


Wieder einmal nutze ich also den Lasercutter. Die Schneidvorlage wurde in Inkscape erstellt, die Widerlager übernehme ich ohne Veränderung von der Fachwerkbrücke von letzter Woche.


Für die Querträger (orange) kommt diesmal Flugzeugsperrholz von 2mm Stärke zum Einsatz, alle anderen Teile sind 4mm stark. Ich empfehle, nicht gleich die ganze Brücke zu lasern, sondern erst mal ein paar kleinere Probestücke zu machen, um die optimale Einstellung des Lasercutters zu finden.
Die Probestücke sollten eine Steckverbindung enthalten, um die Toleranzen zu prüfen. Alle Steckverbindungen müssen spielfrei sitzen.

Der Zusammenbau ist einfach. Die Querträger werden in die Längsträger eingehängt. Fertig. Die Brücke muss jetzt nur noch auf die Widerlager aufgesetzt werden.


Natürlich ist die Brücke schlecht als Überwerfungsbauwerk geeignet, da sie zu weit nach unten ragt. Aber sie ist als Vorflutbrücke für das eigentliche Überwerfungsbauwerk ebenso geeignet wie als Blickfang.

Doppelpfeiler


Um die Aneinanderreihung von Brücken zu erleichtern, habe ich einen Doppelpfeiler gelasert. Die Querstücke sind die gleichen wie bei den üblichen Widerlagern.


Da die Längsträger der Brücken sich nicht überlappen, ist kein seitlicher Versatz nötig.

Belastungsprobe


Um einen Eindruck von der Steifigkeit der Konstruktion zu geben, habe ich sie hier mit 5kg belastet.


Wie man sieht, biegt sie sich nicht durch. Sie hat also genug Reserven für die schwersten Züge in H0. Diese Steifigkeit liegt an den Fischbauträgern und daran, dass die Querträger verhindern, dass die Längsteile seitlich ausweichen. Zum Vergleich eine Balkenbrücke aus ähnlichem Material:


Das Ergebnis spricht für sich.

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