Montag, 9. März 2015

Reparatur einer Weichenmechanik

Obwohl die Mechanik der C-Gleis-Weichen recht robust ist, kommt es gelegentlich zu Ausfällen. Dies passierte bei beiden Exemplaren aus dem Weichenantriebs-Dauertest. Auch Bröselgleis kann betroffen sein.


Antrieb, Totpunktfeder und Stellfeder sind über einen scheibenförmigen Umlenkhebel miteinander verbunden. Dessen Drehzapfen kann nach langer Beanspruchung brechen. Anstatt neue Weichen zu kaufen, setzte ich neue Drehzapfen und Kugellager ein. Die Reparatur spart Geld und dauert nicht lange.

Man braucht ein Kugellager (Conrad 248788) und einen Messingstab (Conrad 297216).Zunächst wird, wo der alte Zapfen saß, ein Loch von 1,5mm Durchmesser gebohrt. Eine kleine Standbohrmaschine ist optimal, ein Handbohrer geht auch. Das Loch kann bis zu 2,4mm tief werden, ehe man zur Oberseite durchbricht.

Der Umlenkhebel muss auf 4,5mm aufgebohrt werden, damit er das Kugellager aufnehmen kann. Dazu macht man sich am besten eine kleine Halterung aus einem Holzrest. Gebohrt wird mit möglichst niedriger Drehzahl und mit stufenweise im Durchmesser steigenden Bohrern.

Halterung zum Aufbohren des Lagers. Im Holz sind zwei Bohrungen nötig:
1x5mm, 1x2mm, Mittenabstand 7,5mm

Der Umlenkhebel muss noch entgratet werden, dann kann das Kugellager eingesetzt werden. Es hält ohne Klebstoff. Zum Einpressen kann ein Tipp von Rainer Lüssi (Quelle) helfen: Man spannt einen Bohrer verkehrtherum ein und drückt damit auf das Lager.

 
Weder der Drehzapfen noch das Kugellager dürfen über den Umlenkhebel hinausragen, andernfalls wird sich die Totpunktfeder daran verhaken. Es ist nun Zeit für eine kleine Passprobe.


Wenn der Hebel zu tief sitzt, wird die Reibung zu groß und die Mechanik schwergängig. Wenn er zu hoch sitzt, kann der Kurbelzapfen (im Bild markiert) aus seinem Loch herausgleiten und die Weiche blockieren.


Hier im Bild ist die Mechanik funktionsfähig, aber der Drehzapfen steht nicht ganz gerade; eine Folge eines mit dem Handbohrer nicht exakt senkrecht ausgeführten Loches. Glücklicherweise funktioniert die Weiche auch so. Da die Totpunktfeder aber nicht mehr genug Platz hat, muss die Abdeckung des Stellmechanismus nun weggelassen werden.

Da sich der Drehzapfen durch Erschütterung beim Stellvorgang lösen würde,habe ich ihn sowohl im Kugellager als auch in der Weiche mit Alleskleber fixiert. Sorgfalt ist geboten, um nicht das Lager zu verkleben.

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