Montag, 1. Februar 2016

Bilder von der Nürnberger Spielwarenmesse

Unerwartet ergab sich für mich die Gelegenheit zum Besuch der Nürnberger Spielwarenmesse. Die Ausstellungsstücke, die ich besonders interessant fand, will ich meinen Lesern natürlich nicht vorenthalten. Einige sind Neuheiten, anderer sind schon etwas länger bekannt. Den Anfang mache ich mit einer Zahnradbahn von AB-Modell.


Dieser Blickfang fährt auf 4,5 mm breiten Gleisen, also Spur Ne. Die Zahnstange ist nur eine Attrappe, dennoch kann die Bahn Steigungen von bis zu 25% überwinden. Möglich macht dies ein im Fahrwerk montierter Magnet, der die Lok ans Gleis zieht.
Die Antriebseinheit ist winzig und aufs Nötigste reduziert.


Einen weiteren Einblick in die Antriebstechnik der kleinen Spuren gab es bei der Firma Motraxx. 


Der Motor ist nur 10 mm hoch und lässt so freien Blick durch den Fahrgastraum. Auch in einer Dampflok der Baureihe 62 lässt er sich unterbringen, ohne den Blick durchs Führerhaus zu behindern.


Die Firma Lux gab Einblick in die Antriebstechnik ihrer Gleisstaubsauger. 


Hier stellt ein Antrieb von Lux seine Weiche in langsamer, gleichmäßiger Bewegung.


Eine vergleichsweise einfache Schienenreinigungsmethode präsentierte Matthias Zeller aus Gammelshausen. Die Reinigungsfilze sind mit Ballast beschwert und können sich somit auch gröberen Unebenheiten anpassen.


 Nützliches Werkzeug gab es von Proses, zum Beispiel einen Schotterverteilungswagen.


Für Wartungsarbeiten gibt es eine verstellbare Lokliege.


Bei Märklin stand die CS3 groß im Rampenlicht. Gerne hätte ich mir auch die neuen schlanken Bogenweichen näher angesehen, doch auf Nachfrage teilte man mir mit, diese werde als Neuheit des letzten Jahres gar nicht ausgestellt. Schade.


Ein schönes Detail ist die Waggondrehscheibe von Faller - zumindest bis man sie in Bewegung sieht. Sie ruckelt, dass es nicht mehr schön ist. Dass der Servo 180726 von Faller nicht das Gelbe vom Ei ist, konnte ich schon bei meiner analogen Servosteuerung feststellen.


Besonders auf kleinen Anlagen dürfte die Segmentdrehscheibe ihren Platz finden. Man kann mit  ihr nicht nur Platz sparen, sondern auch Akzente setzen.


Ebenfalls bei Faller gab es diese stationäre Dampfmaschine zu sehen. Sie ist voll beweglich und angetrieben.


Auch echte Exoten gab es zu sehen, beispielsweise bei Brekina den Schiene-Straße-Bus in der Dreileiterausführung.


Sogar die Wuppertaler Schwebebahn war als gelasertes Papiermodell von Joswood vertreten. Die Träger wirken hervorragend, aber das Fahrzeug kann nicht überzeugen.


Bei dieser Kirche von Noch liegt ein Geräuschmodul mit Glockengeläut bei. Während die Optik auch danke des Lasers hervorragend ist, gibt es bei der Klangqualität noch Luft nach oben.


Ebenfalls mit Geräuschmodul gibt es bei Viessmann diesen animierten Drehorgelspieler. 


Nach dem gleichen Prinzip funktioniert auch ein Schrankenwärter.


Auch sensenschwingende Bauern, kopfwackelnde Kühe und axtschwingende Holzfäller gab es bei Viessmann zu sehen. Aber am besten gefallen mir die pickenden Hühner.


Bei all den Landschaftsdetails kommen die Fahrzeuge fast zu kurz. Dabei findet man besondersbei den kleineren Herstellern interessantes Rollmaterial. NME aus Nürnberg stellte diese Getreidesilowagen mit integriertem Decoder vor. Die Laterne kann sowohl Konstant- als auch Blinklicht geben. Der Decoder kann allerdings nur DCC.


In H0 hat mir besonders die feindetaillierte E75 von Brawa gefallen.


In N sind meine Favoriten die zierlichen Straßenbahnen von Kato. Sie sind mit beweglichem Faltenbalg versehen und machen daher auch auf den engen Straßenbahnradien eine gute Figur.


Immer noch ein echter Hingucker ist die Feldbahn von Busch. Mit ihr lassen sich auch auf kleinstem Raum umfangreiche Gleisanlagen bauen. Die engen Radien und starre Geometrie sind hier ausnahmsweise vorbildnah. Der Normalspurzug im Vordergrund ist übrigens Spur N.


Überhaupt, an schönen Dioramen herrschte kein Mangel. Nur ein Fehler ist mir immer wieder aufgefallen: Ob Busch, Noch, Viessmann oder diverse Kleinhersteller, sie alle verwenden Einweggleichrichter für ihre Beleuchtung. Woher ich das weiß? Man sieht es am Flackern. Teilweise sieht es aus wie auf einem schlecht eingestellten Röhrenfernseher. Die halbe Netzfrequenz von 50 Hz ist für das menschliche Auge gerade noch wahrnehmbar. Es wirkt einfach unnatürlich.

Schon mit einem kleinen Brückengleichrichter für 20 Cent - man kann natürlich auch den Gleichrichter 180633 von Faller für 20 Euro nehmen - lässt sich das Flackern komplett vermeiden. (Wenn ich das richtig sehe, ist bei Faller allerdings auch ein Elko dabei, den man, wenn man ihn denn bräuchte, mit circa 25 Cent teuer bezahlen müsste. Das relativiert den hohen Preis doch etwas.)

Nun, als Anwender braucht man diesen Fehler natürlich nicht zu machen. Schließlich baut man nicht sklavisch nach, was einem vorgesetzt wird, sondern holt sich Anregungen und lässt dann der eigenen Phantasie und dem eigenen Können freien Lauf. Manchmal stellt sich das Gefühl ein, dass es immer wieder die gleichen Ideen sind, die auf Verwirklichung warten ...


... aber es hält nie lange an.

1 Kommentar:

  1. Hallo,
    danke für die tollen Fotos. Mal ein Bericht ohne die sonst üblichen Lobdudeleien. Freue mich auf den zweiten Teil.
    Mach weiter so..
    Bernd

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