Montag, 8. Dezember 2014

Automatisch abschaltende Zugschlussbeleuchtung

Die Schaltung von letzter Woche wurde aufgebaut, getestet und eingebaut. Hier ist sie im Einsatz zu sehen:


Sobald die Kupplungen der beiden Gepäckwagen einander berühren, erlöschen die Schlusslaternen. Nach dem Trennen der Verbindung dauert es etwa 15 Sekunden, ehe sie erneut aufleuchten. Und so sieht der Einbau aus:

Fangen wir mit dem Fahrwerk des zerlegten Wagens an:


Links wurde ein Achsschleifer hinzugefügt, wie ich ihn bei der Stromversorgung für beleuchtete Personenwagen vorgestellt habe. Ab Werk wird der Strom nur von einer Achse abgenommen, und das auch noch mit labberigen Kupferschleifern. 

Der Mittelschleifer wurde mit seinem Träger herausgenommen. Das geht leicht, wenn man die Halterung von oben mit einer Zange ein wenig zusammendrückt. Die alte Drahtverbindung wird nicht mehr benötigt.

An die Kupplung muss ein Draht angelötet werden. Die Lötstelle wird zunächst gereinigt und blankgeschmirgelt, anschließend wird möglichst schnell und mit großer Hitze gelötet. Eine breite Lötspitze ist notwendig, andernfalls kann die Hitze nicht schnell genug auf das Kupplungsblech übertragen werden. Wer zu lange braucht, schmilzt den Kunststoff des Wagenbodens an, also Vorsicht!

Nun zum Schleiferträger:


Nachdem der alte Draht entfernt wurde, ist Platz für vier neue. Ein dreipoliger Mikrostecker von Ledbaron wird eingebaut. Sein mittlerer Kontakt führt zur Kupplung, die äußeren zu Mittel- und Achsschleifer. So ist sichergestellt, dass die Schaltung auch bei verdrehtem Stecker funktioniert.

Wenn der Schleiferträger eingebaut ist, wird der vierte Draht von oben an das Ballastgewicht gelötet. Er verbindet den originalen Achsschleifer mit dem neuen, wie man hier sieht:



Beim Einbau des Ballastgewichts sind ein paar Dinge zu beachten:

Erstens muss die Kupplung an dem Wagenende, das die Schlusslaternen trägt, isoliert sein. Dazu dient Isolierband über der Rückstellfeder der Kupplung.

Zweitens müssen die Masseschleifer an den Achsen anliegen. Sie können leicht verbogen werden oder es kann nach langem Gebrauch die Federwirkung nachlassen. Nun ist die beste Gelegenheit das zu korrigieren.

Drittens dürfen die Rückstellfedern der Kupplungen nicht vergessen werden. Es wäre umständlich, den Wagen später noch einmal zu zerlegen, um sie einzubauen.


Die Lichtplatine ist hier schon einbaubereit zu sehen. Die kleine Platine ist original von Märklin. Die Rückseiten der LEDs wurden mit schwarzer Acrylfarbe bedeckt, damit bei ausgeschalteten Laternen nicht die Innenbeleuchtung durchschimmert. Auch wurden die Freilaufdiode und der originale Vorwiderstand entfernt, denn sie werden mit der neuen Lichtplatine nicht mehr benötigt.

Im Anhang findet sich der überarbeitete Schaltplan. Im Vergleich zum Entwurf von letzter Woche mussten Details verändert werden.


Hier sehen wir die Beleuchtung eingebaut. Sie hält so von selbst. Klebstoff oder Schrauben sind nicht nötig. Jetzt muss nur noch das Gehäuse aufgesetzt und festgeschraubt werden, dann ist der Wagen einsatzbereit - wie im obigen Video.

Anhang: Überarbeiteter Schaltplan


Die einzige Neuerung stellt die Diode D2 dar, die hinter dem zweiten Spannungsregler IC4 sitzt. Sie verhindert, dass sich der Kondensator C2 über dessen internen Spannungsteiler entladen kann.


Bei einer weiteren Überarbeitung würde ich die Innenbeleuchtung auf eine Konstantstromquelle mit Bipolartransistoren umstellen. Der Operationsverstärker schaltet leider schon ganz ab, wenn die Spannung an C4 noch bei etwa 3V liegt.

Unabhängig davon musste ich leider feststellen, dass das dynamische Verhalten des Goldcap so schlecht ist, dass ich ihn wirklich nur Analogbahnern empfehlen kann. Selbst nach minutenlangem Laden sieht man ein leichtes Flackern der Beleuchtung, wenn der Wagen über verschmutzte Gleise rollt, sogar mit Konstantstromquelle.

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