Montag, 18. Mai 2015

Erste kleine Gleisplansammlung

Bei der Anlagenplanung kommt man immer wieder in Situationen, wo man mit Kenntnis des Gleisrasters allein nicht weiterkommt. Kehrschleifen, Gleisdreiecke und Kreuzungen benötigen etwas mehr Bereitschaft zum Ausprobieren. Ein paar nützliche Gleisfiguren habe ich hier gesammelt. Ein Kästchen im Plan entspricht übrigens stets 10 cm.
Papier ist bekanntlich geduldig, Gleisplanprogramme auch, je nachdem wie man die Toleranzen einstellt. Die Winkel stimmen in den folgenden Gleisplänen alle. Wenn es in Länge oder Breite Abweichung von mehr als 1 mm gibt, habe ich dies vermerkt. Winkelfehler, die sich durch die Korrektur der Abweichung ergeben, lassen sich vernachlässigen.

Parallelgleisabstand


Mit dieser kurzen Gleisfigur kommt man vom Standard-Gleisabstand (77,5 mm) auf den Abstand der schlanken Weichen (64,3 mm). Nützlich, falls man den verborgenen Teil der Anlage mit kleinen Radien baut, aber im sichtbaren Teil schlanke Weichen nutzt.


Ursprünglich entworfen wurde die Gleisfigur für den Übergang zur zweigleisigen Gleiswendel. Die seitliche Abweichung beträgt 1,1 mm.

Kehrschleifen


Da Kehrschleifen viel Platz brauchen, muss man sie oft im Radius 1 bauen. Dieser Entwurf ist immer noch kompakt, verwendet aber eine Zwischengerade und Übergangsbögen im R2. Die Längsabweichung von 2,5 mm kann vernachlässigt werden, da sie sich über die ganze Kehrschleife verteilt.


Am wenigsten Platz verbraucht man, wenn man eine Dreiwegweiche verwendet. Zusätzlich kann man an sie ein Stumpfgleis anschließen, das für Wendezüge oder Triebwagen genutzt werden kann. Diese dürfen dann aber nicht länger sein als 75 cm. Auch hier gibt es eine Abweichung von 1,3 mm, die durch das Spiel der Gleisverbindungen aufgenommen wird.


Bei der Einfahrt in enge Kurven ruckeln Züge mit Kurzkupplungen. Der Grund ist, dass sich die Länge des Zuges ändert, wenn im Bogen die Waggons durch die Kulissenführung auseinandergedrückt werden. Mit Übergangsbögen kann man das Problem lindern.


Abweichung: 2,1 mm.

Kehrschleifen mit Ausweichgleis


In die Kehrschleife kann ein kleiner Schattenbahnhof integriert werden, so dass dieser kaum zusätzlichen Platz kostet. In der inneren Schleife kann man hier Züge bis knapp über 1 m Länge abstellen, im äußeren bis 1,80 m.


Längere Züge bringt man in diesem Entwurf unter. Man kann sogar noch ein paar Zentimeter gewinnen, wenn man die beiden Weichen an der Einfahrt durch eine Dreiwegweiche ersetzt.



Gleisdreieck mit Parallelgleisen


Für die meisten Heimanlagen ist ein Gleisdreieck, an dem eine zweigleisige Strecke in eine andere einmündet, etwas überdimensioniert. Aber für Teppichbahntreffen sehe ich hier Potenzial. 


Weitere Pläne für Gleisdreiecke findet man in meinem Artikel zur Gleisdreieck-Automatik.

Spielbahn-Acht


Abseits von Achterbahnen wird man für achtförmige Gleisanlagen wohl kein Vorbild finden, aber es ist schon beachtlich, dass man zu M-Gleis-Zeiten Anlagen mit Kreuzung oder gar DKW in der Mitte fand. Mit dem krummen Weichenwinkel von 24,3° lässt sich diese Figur beim C-Gleis nicht symmetrisch ausführen, aber eine leicht verzerrte Acht ist durchaus möglich. Bei den Gleisen 24229 gibt es eine Längenabweichung von 2,6 mm.


Damit die Fahrt im Kreis nicht zu schnell langweilig wird, kann man ein paar Ausweichgleise hinzufügen. 


Mit einer so gestalteten Anlage gelingt es hoffentlich, den Nachwuchs für die Modellbahn zu begeistern. In ein paar Jahren rümpft er dann die Nase darüber und versucht, sich von den Spielbahnern abzugrenzen.

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