Montag, 16. Mai 2016

Experimente mit herausnehmbaren Weichen

Weichenantriebe sollten zu Wartungszwecken stets zugänglich sein. Mechanische oder elektrische Probleme können immer wieder mal auftreten. Da man sie nicht komplett verhindern kann, sollte man zumindest dafür sorgen, dass sie schnell behoben werden können, damit der Fahr- und Spielbetrieb rasch fortgesetzt werden kann.

Ganz klassisch kann man ein Loch ins Trassenbrett schneiden, so dass der Antrieb von unten erreicht werden kann. Das artet mitunter in Verrenkungen aus oder ist aus Platzgründen ganz unmöglich. Daher teste ich derzeit Methoden, wie man eine Weiche nach oben entnehmen kann, sogar dann, wenn sie rundum eingeschottert ist.

Gleisbau


Die Gleise habe ich auf einem gewöhnlichen Sperrholzbrett verschraubt. Perfektionisten mögen anmerken, dass das zu lauten Fahrgeräuschen führt. Stimmt. Aber Zugeständnisse sind nötig, wenn der Modellbahnbau nicht unnötig kompliziert werden soll. Die Verschraubung ist leicht wieder zu lösen und hält die Gleise sicher in ihrer Position. Beides ist wichtig.

Zum Testen baute ich erstmal eine Weiche auf Sperrholz auf. Die schwarzbraune Farbe dient dazu, dass später keine hellen Sperrholzflecken durch Gras oder Schotter schimmern.


Mit den Gleisverbindern des C-Gleises ist an ein Herausnehmen nach oben nicht zu denken. Man könnte sie wohl mit der Säge oder Trennscheibe entfernen. Da einfache Geraden und Bögen leichter zu ersetzen sind als eine Weiche, trennte ich stattdessen die benachbarten Gleisstücke mit der Laubsäge. Dabei erwies es sich als nützlich, ein Schraubenloch nahe der Trennstelle im herausnehmbaren Teil zu haben. So bleiben die Gleise stets optimal ausgerichtet.

Das Einschottern der fest verbauten Gleise erfolgt nach einer altbekannten Methode: Der Schotter wird lose aufgebracht und mit einem Leim-Spülmittel-Gemisch getränkt. Hervorragend macht das Guido Nannini in seinem Youtube-Video: La Massicciata. Gut zu sehen sind darin auch die zurechtgeschnittenen Holzplättchen, mit denen das Schotterbett in Form gebracht wird.

Bei der Klebermischung hat sich bei mir folgendes bewährt: sechs Teile Weißleim, drei Teile Wasser, ein Teil Spülmittel. Anfangs verwendete ich mehr Wasser, doch neigten die herausnehmbaren Böschungen dann zum Wegbröseln. Bei fest verlegten und verklebten Gleisen gab es hingegen keine Probleme.

Herausnehmbarer Teil


Unter dem herausnehmbaren Teil klebte ich das Holz mit Isolierband ab, damit er nicht durch verlaufenen Leim festklebt. Dann schotterte ich erst einmal die umliegenden Gleise ein. Die Schwierigkeit ist es nun, die Trennfuge möglichst, unsichtbar zu gestalten. Bislang ist mir das noch nicht zufriedenstellend gelungen. Doch meine Experiemente dauern an.


Freilich, wenn man kein Perfektionist ist, kann man einfach nur um die Weiche herum schottern. Aber sobald man ein wenig Arbeit in die Gestlatung der Landschaft gesteckt hat, werden einem die seltsamen Ränder an den Weichen gnadenlos ins Auge springen.

Um eine möglichst dünne Fuge zu erhalten, klemmte ich ein Stück Alufolie unter die Weiche und schotterte zu dessen Seiten ein. Praktischerweise haftet das Leimgemisch nur schlecht auf der Folie. Diese lässt sich daher später leicht abziehen.


Die Trockenzeit sollte mindestens zwölf Stunden betragen. Der Schotter sieht zwar schon deutlich früher trocken aus und wirkt auch fest, ist aber im Inneren teilweise noch nicht ausgehärtet.
Leider geriet das Schotterbett nun auf beiden Seiten der Folie ungleichmäßig. Beim nächsten Versuch knickte ich die Alufolie so um ein Vierkantholz, dass eine Kante entstand, die nun den Abschluss nach oben markiert.


Zwischen den beiden Gleisen war dieser Versuch erfolgreich. Die entstandene Fuge ist bis auf wenige Leimreste unsichtbar:


Von unten kann man erkennen, dass der Leim eine harte Masse bildet und sich teilweise unterhalb der Weiche ausbreitet. Doch keine Sorge, die verlaufenen Reste lassen sich einfach abziehen. Auch am Kunststoff des C-Gleises haftet der Leim nur schwach.


Leider ist mir die seitliche Trennkante völlig misslungen. Hier werden weitere Experimente nötig sein.


Ausblick


Die Experimente mit der herausnehmbaren Weiche werden auf jeden Fall fortgesetzt. Ich plane schon seit längerer Zeit den Bau eines Bahnhofsmmoduls, bei dem sie sich als nützlich erweisen könnten. Vor allem wegen der langen Trockenzeit des Leims werden die Experimente aber noch etwas Zeit in Anspruch nehmen.

4 Kommentare:

  1. Wie werden die herausnehmbaren Gleisstücke mit Strom versorgt? Ist da eine Steckverbindung nach unten eingebaut?

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    1. Da müssen Anschlusskabel nach unten geführt werden. Die Flachsteckhülsen des C-Gleises sind hier sehr praktisch.

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